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Bammental 1000 - Der Kalender

»Unnedisch!« Fritz Zimmermann sah viele Dinge, die »unnedisch« waren. Er war der erste Vorsitzender des Orts- verbandes der CDU Bammental und ein Mann der praktischen, klaren Wor- te, auf einem Dorf sicherlich keine schlechte Eigenschaft. So hieß er nur kurz und knapp ‚Gemeinderat »Unne- disch«‘. »Here Se em doch emol zu«, so Erhard Kramer, »in jedem zweiten Satz kummt, was unnedisch is.« Aber Gemeinderat »Unnedisch«‘ mußte sich anstrengen, daß seine CDU wahrgenommen wurde. Sie entfalte- te zwar immer wieder Aktivitäten, blieb aber klein. Nein, Bammental war nie eine Hoch- burg der CDU. Im Gemeinderat gab es die »Christliche Wählervereinigung« mit sechs von zwölf Sitzen, zur Hälf- te aus Einheimischen und Vertriebe- nen bestehend, doch ein Ortsverband der CDU existierte nicht. Ein Kenner er- zählt: »1965 wurde ich vom langjäh- rigen Bundestagsabgeordneten Fritz Baier gefragt, ob ich nicht einen CDU- Verband in Bammental gründen wolle. Da wäre ich wohl in den Wahlkampfzei- ten von den Jusos und den Kommuni- sten verprügelt worden, und die Plaka- te wären nicht lange gehangen«. Der Januar 1968 kann als Gründungs- monat der CDU Bammental gelten. Da trafen sich im ehemaligen »Reils- heimer Hof« (heute Apotheke in den Brunnenwiesen) eine Handvoll Leute, um eine CDU zu gründen. Gastwirt war Hermann Zimmermann. Schützenhil- fe leistete übrigens der Bürgermeister von Mauer, damaliger Landtagskandi- dat und späterer Landwirtschaftsmini- ster Gerhard Weiser aus Mauer. Etwa zeitgleich zur Gründung der CDU formierte sich die »Bürgeraktion«, um den geplanten Bau von weiteren Hoch- häusern auf dem Heldenberg zu ver- hindern. Ein Formfehler wurde gefun- den, der Bau konnte gestoppt werden. Bei der Gemeinderatswahl 1971 kam es dann zu einer Listenverbindung aus »Bürgeraktion« und CDU. Die CDU/ Bürgervereinigung war geboren. Im Amtsdeutsch übrigens eine »Listenver- bindung einer Partei mit einer nicht- mitgliedschaftlich organisierten Wäh- lervereinigung«. Die Gruppierung schätzt es, Dinge pragmatisch anzugehen und im Zwei- felsfall selbst Hand anzulegen. Lange wurde über den Gehweg beim damali- gen Tengelmann Markt diskutiert. Der administrative Dschungel erwies sich jedoch als unüberwindbar. Da rückten CDU-Mitglieder an, stützten ein Grund- stück mit Palisaden ab und pflasterten den Weg kurzerhand selbst. Die Palisaden stehen noch, die Pfla- stersteine wurden inzwischen beim Bau des Kreisels überteert. Regelmäßig benutzt die CDU ihr Som- merfest, um intensive Gespräche mit Po- litikern und Bürgern zu führen. Mitma- chen kann bei der CDU/Bürgervereini- gung jeder, Mitglied muss man für ein po- litisches Engagement nicht sein. Sommerfest der CDU

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