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Bammental 1000 - Der Kalender

»Die gelbliche Haut verdeckte nur not- dürftig das Spiel der Muskeln und das Pulsieren der Adern. Das Haupthaar war freilich von schimmernder Schwär- ze und wallte überreich herab. Auch die Zähne erglänzten so weiß, wie die Perlen. Doch standen solch Vortreff- lichkeiten im schaurigsten Kontraste zu den wässrigen Augen, welche nahezu von derselben Farbe schienen wie die schmutzig weißen Höhlen, darin sie ge- bettet waren, sowie zu dem runzeligen Antlitz und den schwarzen, aller Model- lierung entbehrenden Lippen.« Eigentlich ist das Ungeheuer 2,44 Meter groß. Das auf eine Bammentaler Bühne zu bringen gelang erst, als zur Theatergruppe La Vita Stéphane Diehl stieß, ein Mann, der zwar nicht die ge- forderten 2,44 Meter erreicht, aber dennoch von stattlicher Statur ist. Er konnte das Monster glaubhaft verkör- pern und mit zum Erfolg dieser Auffüh- rung beitragen. Sie erzählt, wie Profes- sor Frankenstein mit Hilfe von Elektri- zität aus Leichenteilen ein neues Ge- schöpf bastelt. Das gerät etwas aus den Fugen und wird zum Monster. Damit gelang im November 2013 der zweiten Bammentaler Theatergruppe La Vita ein weiterer Publikumserfolg. Edith Flory (»Ich schätze das Publikum. Die Bammentaler sind offen für Neues, und das Gemeindehaus hat einen be- sonderen Flair als Aufführungsstätte.«) lernte Regie bei dem Regisseur Gün- ther Treptow, gründete die Gruppe im Jahr 2000 und wählte als erstes Stück die Komödie »Die Wirtin« des öster- reichischen Schriftstellers Peter Tur- rini, in der ein neureicher Graf glaubt, sich mit Geld alles kaufen zu können - auch die Zuneigung der attraktiven Wirtin der Florentiner Gasthauses »Lo- canda«. Bei einer Aufführung fiel ein- mal die Sicherung heraus: Die Wirtin lag erwartungsvoll auf dem Bett und der Kavalier näherte sich: Zack – da war die Sicherung draussen. Auf den Techniker war Verlass – er hatte die Si- tuation schnell im Griff und die Zu- schauer merkten es nicht einmal. Inzwischen ist die Gruppe auf 51 Mitglieder gewachsen und finanziert Equipment, Aufführungsrechte, Wer- bung sowie Licht, Ton und Maske aus- schließlich über die Einnahmen aus dem Kartenverkauf der immer bis auf den letzten Platz besetzten Vorstellun- gen. Aufgrund des überwältigenden Er- folges im November 2013 führt La Vi- ta ihren »Frankenstein« in diesem Jahr noch einmal auf. Fast alle Schauspieler der Uraufführung sind wieder mit da- bei, auch Hühne Stéphane Diehl muß sich wieder zum mit gigantischen Kräf- ten gesegneten Monster mit gräslichen Narben schminken lassen. La Vita und das Monster

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