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Bammental 1000 - Der Kalender

»Dienstschluß 20:30 Uhr«, vermerkt der Eintrag im alten vergilbten »Zug- meldebuch für zweigleisige Strecken«. Und Bammental war immerhin ein Bahnhof mit zwei Gleisen. »Dienstru- he angeordnet.« »Uhren gehen 5 Sekunden vor«, hat- te der zuständige Aufsichtsbeamte Maier beim Uhrenvergleich um 5:05 Uhr gemeldet. Säuberlich dokumen- tiert neben sämtlichen Ankunfts- und Abfahrtzeiten der Züge im Heimatmu- seum im alten Bahnhofsgebäude. Im ehemaligen Fahrdienstleiterraum (»Zutritt für Dienstfremde streng ver- boten«) sind jetzt die Relikte aus alten Zeiten untergebracht. Ins Auge fallen die neun mächtigen Hebel des Stell- werkes, mit denen früher der Fahr- dienstleiter die Weichen stellte. Heu- te gilt Bammental nicht mehr als Bahn- hof, sondern nur noch als »Halte- punkt«. ‚Laßt uns ein Heimatmuseum draus machen!‘ riefen der damalige Herbert Echner und eine rührige Gruppe Bam- mentaler Bürgerinnen und Bürger. Am 31. August 1982 schließlich wurde im ‚Reilsheimer Hof’ der ‚Arbeitskreis Hei- matmuseum’ als Ableger von Gemein- de und Kulturring ins Leben gerufen. Der erste und langjährige Vorsitzende Heinrich Müller und sein Vize Hermann Zimmermann hatten mit ca. 20 weite- ren Helfern eine tatkräftige Truppe bei- sammen. Die gestaltete bis zur Eröffnung des Museums am 20. September 1986 mit viel Liebe zum Detail, großem hand- werklichem Geschick und enormer Aus- dauer die Räume. Beispielhaft etwa die komplett einge- richtete alte Schmiede, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Bammental noch in Betrieb war, eine Küche mit Einbauten wie anno 1920 oder eine alte Wohn- und Schlafstube. Viele Ausstellungs- stücke erinnern an die Zeiten, als die »Tapetenfabrik Bammental« über 150 Jahre bedeutendster Arbeitgeber war. Die engagierte Museumsarbeit wur- de im März 2013 jäh gestoppt, als ein Wasserrohr brach und die Räume un- ter Wasser setzte. Die Behebung des Schadens in drei Räumen des Erdge- schosses zog sich schier endlos dahin, sodaß erst im Mai 2015 wieder geöff- net werden konnte. Heute weist das in die Jahre gekom- mene Gebäude sichtbare Mängel auf. »Wir müssen«, sagt Bella Hassmann, Vorsitzende des Museumsvereins, »gemeinsam in die Hände spucken, um das Museum wieder in altem Glanz er- strahlen zu lassen. Nur dann kann unser Kulturgut ‚Hei- matmuseum’ auch den folgenden Ge- nerationen von alten Traditionen und dem Leben in Bammental erzählen.« Das Heimatmuseum

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