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Bammental 1000 - Der Kalender

Wenn die Mitglieder des Obst- und Gar- tenbauvereines wieder aktiv waren, sieht das jeder: prächtige Blumen, Girlanden, grüner Schmuck zum Beispiel bei Kon- zerten in der Elsenzhalle. Nur die Mitglieder sieht man kaum. Sie tun ihr Werk im Vorfeld, fahren Kü- bel mit Grünpflanzen heran, stellen sie geschmackvoll und dekorativ auf, sodaß die doch sehr zweckmäßig getrimmte El- senzhalle ein freundlicheres Antlitz er- hält. Einen Beitrag zu einem lebenswer- ten Bammental wollen sie damit leisten. Den Vereinsgründern jedoch ging es um mehr als um eine Verschönerung Bam- mentals und Aufwertung des Ortsbildes. 1924, als unter Bürgermeister Jakob Zieg- ler der Verein gegründet wurde, standen die Versorgung der Bewohner mit Obst und Gemüse im Vordergrund, ebenso wie Fachvorträge und Exkursionen. Denn - das wird allzuleicht vergessen - eine verhältnismäßig sichere Versorgung mit Lebensmitteln gibt es erst seit den 1950er Jahren. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert arbeiteten die Bauern nach dem System der Dreifelderwirtschaft. Das Ackerland wurde in drei Fluren eingeteilt, von denen je zwei mit unterschiedlicher Frucht bebaut wurden, während die dritte brach lag, um sich zu erholen. Später führten auch die Bammentaler Bauern die Kleewirtschaft ein, um den Boden besser zu versorgen. So konnten die Erträge gesteigert werden. Dennoch bestimmte Hunger das Leben. Viele sa- hen sich zur Auswanderung veranlasst und zogen in ferne Länder. Die Kindersterblichkeit war hoch und die durchschnittliche Lebenserwartung unserer Vorfahren lag lange Zeit unter 30 Jahren. Daneben betrieben die Bau- ern eine ausgeprägte Viehwirtschaft. Die Menschen aßen viel Fleisch, das er- gibt viel Energie. Das Vieh trieben sie auf die Weiden. Damit das Gras bes- ser wachsen konnte, stauten sie immer wieder die Elsenz auf und ließen die Wiesen überschwemmen. Diese »Wie- senwässerung« wurde übrigens erst in den 1960er Jahren eingestellt. Aus dem 14. Jahrhundert gibt es erste Hinweise auf einen einfachen Obstan- bau. Die alten Bammentaler bauten vor allem Äpfel für das Mosten an. Die Vorfahren unserer Obst- und Gar- tenanbauer mußten übrigens auf Geheiß des Kurfürsten Karl Theodor (reg. 1742- 1799) Maulbeerbäume anpflanzen und hegen. Der hatte eine Seidenspinnerei eingeführt und brauchte dafür die Fäden der Seidenraupen. Die wiederum brauch- ten Unmengen an Maulbeerblättern. Heute können sie sich der Verschöne- rung Bammentals widmen. Für markante Zeichen sorgten sie zum 50- und 75-jähri- gen Bestehen des Vereines: Sie pflanzten Mammutbäume auf dem Schulgelände. 2016 will der Verein mit seinem traditio- nellen Dorfabend an die harten alten Zei- ten erinnern: »1016 - das waren Zeiten«. Obst- und Gartenbauverein

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